Cão d' água – der portugiesische Wasserhund

unser portugiesischer Wasserhund Sushi, Algarve, von Annegret Pannewitz
Sushi nach einem kraeftigen Lauf am Strand, wird bald Mutter

Bei uns gibt es bald kleine Wasserhunde, die für liebevolle Hundeeltern sind! s. Blogue links unten

Cão d’Água, Wasserhund, heißt er auf Portugiesisch. Es handelt sich dabei um einen wuscheligen Hirtenhund, bei dem schlecht zu erkennen ist, was vorn und hinten ist und seit der amerikanische Staatspräsident einen sol­chen Vierbeiner sein Eigen nennt, halten ihn die meisten auch nicht mehr für einen Aprilscherz.

Den Fischern ein treuer Helfer

Früher war er ein treuer Begleiter der Fischer und die Anekdoten über sie werden immer unglaubli­cher, je länger sie zurückliegen. Manche waren auf die Thunfischjagd ab­ge­richtet. Thunfische, die aus der Netzfalle zu entkommen ver­such­ten, wurden kurzerhand vom Cão d’Água apportiert.

Wasserhund von Annegret Pannewitz
unser Wasserhund mit 5 Monaten

 

Ein Schwimmkuenstler

Schwimm­häute zwi­schen den Zehen seiner Pfoten machen ihn zu einem hervorra­genden Schwim­mer, dessen Schwimmbewegungen denen des Men­schen ähnlich sind (nicht wie andere Hunde in Tretbootmanier) und so sollen Hunde mehrfach bei Schiffsunglücken vor der marrokkanischen Küste wieder an die Algarve geschwommen sein.

Wasserhund von Annegret Pannewitz
erstes Training im Wasser

Tau­chen (bis zu 3 m tief) können die Hunde natürlich auch und dabei so­gar mit dem Maul Sachen apportieren, also die Luftröhre beim Zuschnap­pen schliessen. So machten sie sich auch häufig verdient als Lebensretter über Bord ge­gan­ge­ner Fischer, die zum grössten Teil Nicht­schwimmer wa­ren. Sie konnten sich einfach an dem Schwanz ihres Hundes festhalten und durch das Wasser ziehen lassen.

Auf jeden Fall haben die Hunde keine Scheu vor Wasser und machen auch Sprünge aus 3 m Höhe kopfüber (!) ins Meer.

Sie wurden wie ein Mann­schafts­mitglied behandelt und bekamen ih­ren Lohn in der Form eines Teiles des Fangs, den sie dann verspeisen durfen. Auch durfte ein Was­serhund frü­her nicht ver­kauft, sondern nur von einem Fi­scher an den anderen in gute Hän­de verschenkt werden. 

Ursprung

Über den wahren Ursprung der Rie­senpudelrasse wird weiterhin spe­kuliert. Manche sehen seine Wurzeln im kaiserlichen Russ­land, andere tippen mehr auf Per­sien, wieder andere auf die Phönizier. Schon in römischenMosaiken findet man Darstellungen die­ser besonderen und alten Hun­de­rasse als "canis piscator" oder "canis leo", der Löwenhund aufgrund seiner be­sonderen Schur, bei dem die hintere Kör­perhälfte für grösstmöglichste Be­we­gungsfreiheit ganz kurz geschoren wurde, während der Oberkörper, vor allen Dingen die Haare über Herz und Lungen, lang gelassen werden, um diese vor dem Temperaturschock beim Eintauchen ins kalte Wasser zu schüt­zen. Auch die Haare über den Augen werden lang gelassen und fun­gie­ren wie eine haarige Sonnenbrille. Es heisst, würde man diese schneiden, so könnte er blind werden. Von den portugiesischen Entdeckern wurde er in alle Teile der Erde mitgenommen und stellt den Vorfahren vieler heutiger Hunderassen dar, z. B. Pudel oder Neufundländer.

Haar statt Fell

Fehlt noch zu sagen, dass der Wasserhund kein Fell, son­dern Haare hat, also auch den Allergikern keine Probleme bereitet. Dank dieser Tatsache brachte es einer von ihnen jüngst zu einer ganz er­staunlichen Karriere: Er wurde zum Spiel­kameraden der beiden Töchter von US-Präsident Obama auserkoren. Der Was­serhund hat einen intelligenten, nicht agressiven und sehr einfühlsamen Charakter, so dass man ihn auch als Therapiehund für Autisten einsetzten kann, ähnlich wie einen Del­phin.

der seltenste Hund der Welt

Anfang der 80er Jahre gelangte er ins Guinessbuch der Rekorde als seltenste Hunderasse der Welt, kaum 20 Exemplare waren mehr übrig.

unser Freund Rodrigo, der sie nachzüchtet

Rodrigo beim Wasserhundtraining
Rodrigo beim Wasserhundtraining

Bei Lagos werden sie nachgezüchtet, von Rodrigo Pinto, der dies mit viel Liebe und Hingabe tut, so nimmt er seine grösseren Hunde noch jeden Morgen mit zum Strand, da­mit sie eine Runde schwimmen können und trainiert sie. Mittlerweile gilt er als einer der Kenner dieser Rasse und wird nach Russland, Schweden oder Italien eingeladen, um ueber diese besondere Rasse zu referieren. Auch hat er den ersten ausgebildeten Rettungsschwimmhund in Portugal - natuerlich ein Wasserhund.

 

Er hat kein Besucherzentrum, aber Hundefans können ihm einfach einen Besuch abstatten, und er gibt gerne Aus­kunft über den Cão d’Água, anfassen ist erlaubt! Man lässt dann einfach ein bisschen Futtergeld da. Von Lagos Richtung Vila do Bispo, an der Tank­stel­le am Ortsausgang von der EN 125 abfahren und dann direkt nach der Au­tobahnunterführung rechts an der alten Strasse, nach telefonischer Ab­spra­che. Kontakt: Rodrigo Pinto, Casa da Buba, Handy 00351-967683545, www.cdblagos.com.

Unser eigener Wasserhund

Unseren Wasserhund haben wir zur Freude unserer Tochter im Juni 2013 bekommen. Sie war schon 5 Monate alt, kam von Freunden aus Genua und war auf den Namen Aspasia getauft. Den Namen haben wir schnell auf Sushi geändert  und unser Hundeabenteuer begann. Dabei war und ist sie sehr intelligent, schnell, lebensfroh, sozial, man musste ihr immer einen Schritt voraus sein, das Herrchen schlauer als der Hund sein, was uns weniger oft gelang...

Auch zeigte sich schnell eine gewisse Charakterstärke - was sie nicht verstand bzw. nicht einsah, das tat sie auch nicht! So sieht sie nicht ein, dass man herumliegendes Essen nicht essen soll und klaute dabei ruhig einmal den Strandnachbarn das belegte Brötchen aus der Tasche oder sieht in allen Kindern potenzielle Spielgefährten. 

 

Wasserhund Sushi von annegret pannewitz
Sushi der Wasserhund, dahinter unser alter Kater

Wir haben oft gelacht und sind oft gerannt und haben uns des öfteren entschuldigt.

Aber nun ist  sie schon über ein Jahr alt, erwachsen und fester Teil der Familie. Wir können sie uns gar nicht mehr wegdenken und sind begeistert von ihrer Zärtlichkeit, Sensibilität, Intelligenz und Energie, wie sie vor mir wie ein Hase rückwärts herspringt, bis man endlich den Ball -das 100te mal - wirft, die schönen Bewegungen, wenn sie unter Vollgas mit fliegenden Haaren hinterhersprintet, es dann nicht ganz schafft zu bremsen und noch ein paar Meter weiterschlittert, ins Wasser hüpft und dann fasziniert auf die Wellen schaut. Viele Dinge, die man dem Wasserhund nachsagt, können wir bestätigen, sie hat z.B. unseren 16 Jahre alten Kater liebevoll geputzt, als er es nicht mehr konnte und ihm, gebrechlich, wie er war, anstandslos ihr Körbchen überlassen. Sie bellt fast nie, ist aber die erste, die am Tor steht, wenn jemand ankommt. Manchmal scheint sie Gedanken zu lesen und ernsthaft nachzudenken. Sie bringt uns oft zum Lachen, hat viel Humor (den sie bei uns braucht) und unsere Tochter knuddelt sie wie einen grossen Teddy, spielt mit ihr Nachlauf oder Zirkus - ich würde sagen, sie hat uns gut erzogen.

Annegret Pannewitz